Bei uns sitzen die Souffleure ja nicht versteckt wie in anderen Theatern, sondern für unser Publikum sichtbar am Rand der Bühne. Wenn sie dann doch mal aktiv werden müssen, dann kriegt das daher jeder mit, auch wenn sie sich natürlich bemühen, leise die Texte vorzusagen. Nun könnte man meinen, dass so ein Souffleur dann einen leichten Job hat, wenn die Schauspieler auf der Bühne ihren Text gut kennen. Ein Irrtum, wie ich selbst feststellen musste. Als ich vor etwa 5 Jahren ohne jegliche Theatererfahrung zum Kulturbeutel dazustieß, hat man mir die Aufgabe als Souffleur angetragen, für das Stück „Letzter Wille“. Klar habe ich damals zugesagt, ich wusste aber ehrlich gesagt auch nicht, was da auf mich zukam.

Zunächst einmal muss (auch) der Souffleur darauf achten, dass er jederzeit den aktuellen Text vor sich hat. Es gibt ja immer textliche Anpassungen, meist vor Beginn der Proben, manche Änderungen ergeben sich aber auch erst im Laufe der Proben. Solange die Schauspieler noch mit ihrem Textbuch in der Hand auf der Bühne proben, hat der Souffleur wenig zu tun. Erst wenn einer der Akteure den Text verinnerlicht zu haben scheint und ohne Buch agiert, ist der Souffleur gefragt. Er gibt den Text vor, wenn ein Schauspieler gerade nicht weiterweiß. Meist hilft ein Stichwort oder nur der Satzanfang. Er muss aber auch eingreifen, wenn ein Schauspieler Sätze oder wichtige Wörter vergisst, die für den Partner in der Szene als Anschluss von großer Bedeutung sind. Auch wenn Sätze vertauscht oder allzu frei formuliert wiedergegeben werden, greift der Souffleur korrigierend ein. Dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt. Denn auf der einen Seite soll eine Szene, die sich noch in der Phase des Ausprobierens befindet, nicht dauernd unterbrochen werden, auch um die Konzentration des bzw. der Schauspieler nicht zu stören. Außerdem muss der Souffleur erkennen, ob es sich um eine bewusste Kunstpause handelt und nicht um ein Blackout. Einen kleinen Rüffel von der Bühne wird sich daher jeder Souffleur einmal einfangen. Auf der anderen Seite muss der Souffleur intervenieren, damit sich falsche Texte nicht im Kopf des Schauspielers festsetzen. Hier ist also Konzentration und Fingerspitzengefühl gefragt.

Bei den eigentlichen Aufführungen potenzieren sich die Anforderungen. Denn dann muss der Souffleur jederzeit wissen, wo im Textbuch die Schauspieler auf der Bühne gerade sind. Zugleich muss er im Blick haben, ob jemand auf der Bühne „Hilfe“ benötigt. Seine Augen wandern daher permanent zwischen Bühnengeschehen und Textbuch hin und her. Denn sollte ein Schauspieler mal nicht weiter wissen, muss der Souffleur das sofort erkennen und ein passendes Stichwort reinrufen, damit es so gut wie nahtlos weitergehen kann. Der Souffleur muss also jederzeit die Szene auf der Bühne im Blick haben, aber auch den Text. Das verlangt ein Höchstmaß an Konzentration.

Natürlich ist es auch schon mal passiert, dass der Souffleur es nicht mitbekommen hat, dass die Pause auf der Bühne dadurch zustande kam, dass ein Schauspieler (oder mehrere) nicht weiter wusste. Großes Gelächter hat Michael Laconde einmal dadurch verursacht, dass er in so einer Situation sagte: „Wenn der Souffleur nicht schlafen würde, könnten wir jetzt weiterspielen.“ Glücklicherweise haben wir ein sehr verständnisvolles und humorvolles Publikum. Aber natürlich bemühen wir uns, dass die Vorstellung für Sie reibungslos über die Bühne geht.

Ihr Karlheinz Tews

Daniel Heid

Als Neuzugang bei der Theatergruppe „Kulturbeutel“ fühle ich mich geehrt, Teil dieser leidenschaftlichen Gemeinschaft zu sein. Theater ist für mich nicht nur eine Leidenschaft, sondern ein Lebenselixier. Schon seit meiner Schulzeit bin ich in verschiedenen Theaterprojekten aktiv gewesen, sei es als Bariton in Chören oder als Teil der kleinen Theatergruppe „Wolkenstürmer“ im Theater „Das Zimmer“ in Horn. Mein Herz schlägt besonders für komödiantische Rollen, die das Publikum zum Lachen bringen, ganz im Stil von Loriot. Ich freue mich darauf, nicht nur – wie zunächst – als Souffleur zu wirken, sondern auch selbst auf der Bühne zu stehen und das Publikum zu unterhalten.

Als Neuzugang bei der Theatergruppe „Kulturbeutel“ fühle ich mich geehrt, Teil dieser leidenschaftlichen Gemeinschaft zu sein. Theater ist für mich nicht nur eine Leidenschaft, sondern ein Lebenselixier. Schon seit meiner Schulzeit bin ich in verschiedenen Theaterprojekten aktiv gewesen, sei es als Bariton in Chören oder als Teil der kleinen Theatergruppe „Wolkenstürmer“ im Theater „Das Zimmer“ in Horn. Mein Herz schlägt besonders für komödiantische Rollen, die das Publikum zum Lachen bringen, ganz im Stil von Loriot. Ich freue mich darauf, nicht nur – wie zunächst – als Souffleur zu wirken, sondern auch selbst auf der Bühne zu stehen und das Publikum zu unterhalten.