Was ziehe ich denn an? Diese Frage, die sich tagtäglich viele Menschen vor ihrem Kleiderschrank stehend stellen, ist auch uns Kulturbeutler nicht fremd, wenn wir ein neues Theaterstück erarbeiten.

Das äußere Erscheinungsbild auf der Bühne ist ja nicht unwichtig für eine überzeugende Aufführung. Schließlich gilt auch hier: Kleider machen Leute. Die Bekleidung muss grundsätzlich der Zeit, in der das Stück spielt, angepasst sein. So mussten die Darsteller in unserem Miss Marple-Stück, das auf einem britischen Landsitz spielt, anders aussehen als beispielsweise im Stück „Zimmer zu vermieten“, das in Paris mit einem Künstler als Hauptperson angesiedelt war. Die Kleidung soll zudem zum Alter und Charakter der jeweiligen Rolle passen und diesen für die Zuschauer „veranschaulichen“. So würde ein grelles farbiges Outfit zu einer eher introvertierten Rolle genauso wenig passen wie ein Minirock zu Frau Boldt im „Tratsch im Treppenhaus“. Schließlich muss bei der Wahl des Outfits auch die jeweilige Szenerie berücksichtigt werden. Bei einer Geburtstagsfeier wie in „Genug ist nicht Genug“ ist das noch recht einfach, weil sich alles an einem Abend abgespielt hat. Häufig verändern sich im Laufe des Stücks aber Uhrzeiten und Anlässe, so dass Kleidungswechsel erforderlich sein können. Beim Stück „Letzter Wille“ begannen die Schauspieler alle in Trauerkleidung und in den folgenden vier Akten spielte sich das Weitere an verschiedenen Tage ab, so dass fast jeder mehrere Outfits benötigte.

Wenn wir mit den Proben zu einem neuen Stück beginnen, ist das Outfit aber erst einmal zweitrangig. Die Darsteller müssen sich erst in die Rolle einarbeiten und die Szenerien auf der Bühne können sich im Laufe der Proben verändern, selbst Rollenumbesetzungen kommen manchmal vor. Meist beginnen sich Regisseur wie Schauspieler erst nach den ersten Probemonaten über die passenden Outfits Gedanken zu machen. Auch die anderen Mitglieder können natürlich Vorschläge machen. So hat z.B. Martin, der auch das Bühnenbild erstellt, einen guten „Blick“ für Kleidung und kommt häufig mit wertvollen Vorschlägen. Das letzte Wort hat natürlich der Regisseur, aber die Darsteller sollen sich ja auch in ihren Outfits wohlfühlen und dürfen natürlich mitreden.

Für das Bühnenoutfit und dabei insbesondere die Verwandlung eines Mannes in eine Frau reicht die passende Bekleidung jedoch nicht aus. Hier kommt die „Maske“ ins Spiel. Noch bevor Sie sich in das MHC begeben und während Sie in freudiger Erwartung vor der Aufführung ein Glas Wein zu sich nehmen, sitzen wir Darsteller – wie in jedem Theater üblich – in der Maske, genauer gesagt in einem Kellerraum im MHC. Bei den männlichen Rollen hält sich der Aufwand in aller Regel in Grenzen. Diese müssen vor allem abgepudert werden, damit sie im Scheinwerferlicht der Bühne im Gesicht nicht zu sehr glänzen. Manchmal ist es zudem erforderlich, das Erscheinungsbild dem Alter der Rolle ein wenig anzupassen. So habe ich bspw. in „Die Therapeutin“ mein Kopf- und Barthaar extra grau gefärbt, um (noch) älter auszusehen, oder in „Zimmer zu vermieten“ den Schnurrbart dunkel angemalt, um hier etwas jünger und „französischer“ auszusehen. Mit solchen Nuancen soll das Gesamtbild dem Charakter angepasst werden.
Bei den weiblichen Rollen ist natürlich mehr Aufwand erforderlich. Mittlerweile haben wir auch hier ein ansehnliches Arsenal von Foundation, Concealer, Puder, Rouge, Lidschatten, Lippenstifte, Nagellacke, Pinsel, Quasten…

Wenn Sie als Frau jetzt denken sollten: Und? Was ist daran besonders, das mache ich doch jeden Tag! Dann stimmt das sicherlich, aber ein Make up für die Bühne hat andere Anforderungen als ein Alltags-Make up. Zum einen nimmt das Scheinwerferlicht viel von der Farbe im Gesicht wieder weg und zum anderen soll das Make up bis in die letzte Reihe zu sehen sein. Daher dürfen, nein müssen wir „dick auftragen“.  Einzelne Mitglieder können sich selbst perfekt in eine Frau verwandeln, andere brauchen Hilfe. Das macht
häufig unser David und wenn er nicht kann oder wir mehrere Personen schminken müssen, nutzen wir auch externe Hilfe. Den letzten Schliff erhalten wir dann von Stephan, der sich als Friseur um unsere Perücken kümmert und diese immer wunderbar herrichtet. Schließlich wollen wir für Sie gut aussehen.

In diesem Sinne 
Ihr Karlheinz Tews

Daniel Heid

Als Neuzugang bei der Theatergruppe „Kulturbeutel“ fühle ich mich geehrt, Teil dieser leidenschaftlichen Gemeinschaft zu sein. Theater ist für mich nicht nur eine Leidenschaft, sondern ein Lebenselixier. Schon seit meiner Schulzeit bin ich in verschiedenen Theaterprojekten aktiv gewesen, sei es als Bariton in Chören oder als Teil der kleinen Theatergruppe „Wolkenstürmer“ im Theater „Das Zimmer“ in Horn. Mein Herz schlägt besonders für komödiantische Rollen, die das Publikum zum Lachen bringen, ganz im Stil von Loriot. Ich freue mich darauf, nicht nur – wie zunächst – als Souffleur zu wirken, sondern auch selbst auf der Bühne zu stehen und das Publikum zu unterhalten.

Als Neuzugang bei der Theatergruppe „Kulturbeutel“ fühle ich mich geehrt, Teil dieser leidenschaftlichen Gemeinschaft zu sein. Theater ist für mich nicht nur eine Leidenschaft, sondern ein Lebenselixier. Schon seit meiner Schulzeit bin ich in verschiedenen Theaterprojekten aktiv gewesen, sei es als Bariton in Chören oder als Teil der kleinen Theatergruppe „Wolkenstürmer“ im Theater „Das Zimmer“ in Horn. Mein Herz schlägt besonders für komödiantische Rollen, die das Publikum zum Lachen bringen, ganz im Stil von Loriot. Ich freue mich darauf, nicht nur – wie zunächst – als Souffleur zu wirken, sondern auch selbst auf der Bühne zu stehen und das Publikum zu unterhalten.